Götzis / Sozial engagiert ist die BORG Werkstatt unter der Federführung von Jose Oberhauser schon viele Jahre. Vor einer Woche startete – wie in der VN Heimat berichtet - der dritte Hilfsgütertransport in Richtung Rumänien.
Die Transportgüter darunter 50 Schultische, 100 gebrauchte Stühle, Winterjacken, Hosen, Hemden, Pullover, Handschuhe, Arbeitsschuhe, 12 Fahrräder, Schulhefte und diverses Werkzeug waren wenige Tage davor beim Götzner BORG unter Mithilfe der Schüler verladen worden. Auch Schokolade, Schmelzkäse, Holzspielzeug, Rucksäcke, Stofftiere, ein Schlagzeug und ein Rollstuhl hatten in dem LKW, der von der Firma Jürgen und Arno Bentele kostenlos zur Verfügung gestellt wurde, Platz gefunden. Insgesamt brachten die gesammelten Hilfsgüter laut Oberhauser elf Tonnen auf die Waage.
 
 Anstrengende, erlebnisreiche Fahrt
Jose Oberhauser und das freiwillige neunköpfige Team nahmen die Strapazen von insgesamt 84 Stunden Fahrt im LKW und in einem VW-Bus auf sich, um die Hilfsgüter von Vorarlberg bis nach Rumänien in die sogenannte „Kinderfarm“ bei Aricesti zu bringen. „Wir haben in diesen vier Tagen nicht viel geschlafen und die Fahrt über Budapest, Brasov und Ploiesti bis nach Aricesti war für uns alle sehr anstrengend. Aber im Rückblick haben sich die rund 3500 zurückgelegten Kilometer gelohnt, “ erzählt der glückliche Projektleiter Jose Oberhauser wenige Stunden nach der Rückkehr in die Heimat.
 
Positive Eindrücke von der Kinderfarm
Für Doris Oberhauser war dies die erste Teilnahme an einem Hilfstransport nach Rumänien. „Seit 17 Jahren wird das Haus St. Josif auf der Kinderfarm in Aricesti von der BORG Werkstatt finanziell unterstützt. Als ich gesehen habe, dass aus diesen Kindern, die von der Straße geholt wurden, junge Menschen mit Zukunft geworden sind, war dies Motivation genug, dieses Projekt und Pater Georg Sporschill weiterhin zu unterstützen, “ betont Doris Oberhauser. Auch für Wolfgang Franz-Loacker war die Fahrt nach Rumänien ein unvergessliches Erlebnis. „Wir hatten die Möglichkeit, den Alltag eines Kinderhauses mitzuerleben und waren beeindruckt vom Anstand, der Sauberkeit und Ordnung der Kinder. Dank Pater Georg Sporschill und der Mitarbeiter von Concordia haben die Straßenkinder die Chance, von der Straße weg zu kommen und die Möglichkeit auf eine hoffentlich bessere Zukunft. Dort kann man mit Kleinigkeiten noch ein Lächeln in die Gesichter der Kinder zaubern, was in der Wohlstandsgesellschaft bei uns nicht mehr einfach ist, “ berichtet Loacker.
 
Bewegende Erlebnisse am Nordbahnhof von Bukarest
Neben einem geführten Rundgang auf der Kinderfarm, einer Fahrt nach Bukarest, einem herzlichen Empfang im „Haus Lazar“ mit Mittagessen standen auch eine Stadtrundfahrt und ein Besuch am Nordbahnhof auf dem dicht gedrängten Programm. Der Nordbahnhof und der Blick in einen der Kanäle, in dem heute noch viele Jugendliche leben müssen, hatte alle vom Vorarlberger Transportteam am meisten beeindruckt. “Ich bin sehr froh, dass ich beim Concordia Hilfstransport dabei war. Neben den Projekten, die wir besichtigen konnten, haben mich vor allem die verantwortlichen Mitarbeiter vor Ort sehr beeindruckt. Vor allem die Führung durch die „Concordia Bäckerei“ hat mir gezeigt, wie gut die einzelnen Projekte ineinander greifen und aufeinander aufbauen“, erzählt Markus Waibel. Gemeinsam mit den Streetworkern konnte das Hilfsteam aus dem Ländle einen der Kanäle besichtigen, in welchem die Jugendlichen am Nordbahnhof von Bukarest leben. „Aus diesen dunklen Kanälen wieder hinauf in eine mittlerweile Konsum getriebene Stadt zu schauen, war das bedrückendste Erlebnis der ganzen Reise“, so Waibel.
Factbox:

3. Hilfsgütertransport nach Rumänien vom 20. bis 24.11. 2011
  • Transportteam: Kurt Berchtold & Wolfgang Franz-Loacker (LKW); Daniela Strauss, Markus Waibel, Herta Wendl, Doris Oberhauser, Claudia Amann, Desiree Schramm & Jose Oberhauser (VW Bus)
  • Reiseroute: Götzis – München – Nickelsdorf – Budapest – Szeged – Arad – Deva – Sibiu – Brasov – Ploiesti – Kinderfarm bei Aricesti
  • Start: Sonntag, 20.11. um 22 Uhr; Ankunft: Dienstag, 22.11. um 2 Uhr
  • Fahrtdauer: 28 Stunden
  • Gesamttransport Dauer: 84 Stunden
  • Gefahrene Kilometer: 3500
  • Hilfsgüter: 11 Tonnen
  • Sattelschlepper: Jürgen und Arno Bentele
  • Diesel: Michael Loacker (LOACKER Recycling)
ORIGINALBERICH von VERONIKA HOTZ (Gemeindereporter)